Q5 Klieninger Sauerbrunnweg

Streckenlänge gesamt: 10,9 km

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Der Quellenwanderweg Q5 (Klieninger Sauerbrunnweg) ist einer weiteren gesunden Quelle des Oberen Lavanttals gewidmet. Er führt von Bad St. Leonhard aus auf den Hermannsberg und zum Hotel Moselebauer. Von dort oben, hoch über dem Tal, hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt Bad St. Leonhard und die umliegenden Almen.

Tipp der Redaktion

Blick auf bad st. Leonhard

Die Stadtgemeinde Bad St. Leonhard ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Oberen Lavanttals. Wo jahrhundertelang der Bergbau nach Gold, Silber, Eisenerz und Kohle im Mittelpunkt stand, sind heute moderne Industriebetriebe und der Gesundheits- und Kurtourismus der Motor der wirtschaftlichen Entwicklung. In Bad St. Leonhard gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die teilweise auch weit über die Region hinaus bekannt sind. (WT)

Der Ortsname Kliening wurde 1278 erstmals urkundlich erwähnt. In den folgenden Jahrhunderten war vor allem der Klieninger Bergbau nach Gold, aber auch Silber von Bedeutung. Der berühmte Arzt Paracelsus soll Kliening in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts besucht haben, um sich hier mit den typischen Berufskrankheiten der Knappen zu beschäftigen.

Der Klieninger Sauerbrunnen ist eine weitere bemerkenswerte Quelle im Oberen Lavanttal. Das erfrischende Wasser kommt unweit der Ortschaft in einem kleinen Brunnenhaus zum Vorschein. Seit Jahrhunderten sagt man dem Wasser eine stärkende Wirkung auf Körper und Geist nach. Bekannt ist aber auch, dass das Klieninger Sauerwasser nach seiner Abfüllung in Flaschen recht begrenzt haltbar ist.

Mit dem Sauerbrunnen ist auch die jahrtausendealte Bergwerkstradition des Klieninger Gebietes eng verbunden. An den Ufern des Klieningbaches, der einer der wichtigsten Nebenbäche der Lavant ist, haben vor zwei Jahrtausenden schon Kelten und Römer goldhaltige Sandablagerungen wirtschaftlich genutzt. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurden hier Hunderte Gruben und Stollen betrieben. So mancher klingende Grubenname von damals ist noch heute bekannt: z.B. der alte „Römerstollen“ oder die Gruben „Zum Morgenstern“ und „Zum Creitz“. Aufzeichnungen von damals verraten, dass in einer Tonne Hauwerk bis zu 59 Gramm reines Gold zu finden waren. Als im 16. Jahrhundert der einst reiche Bergsegen schon nahezu erschöpft war und Alternativen fehlten, brach für die Bevölkerung des Oberen Lavanttals eine wirtschaftlich schwierige Zeit an.

Wegbeschreibung Q5

Der Weg beginnt beim Paracelsushaus in der Postgasse in Bad St. Leonhard. Über den Weihbrunnweg geht es an den südlichen Stadtrand und zur Lavantbrücke. Nach der Brücke und einer Bahnübersetzung folgt man rechts dem ansteigenden Bischofweg, der in Richtung Hermannsberg und Kliening führt. Der Bischofweg, der ein beliebter Wanderweg ist, führt vorbei am Bauernhof der Familie Münzer (vulgo Bischof). Am Hermannsberg bietet sich einem in der Nähe des Erlebnishotels Moselebauer ein schöner Ausblick auf die Stadt Bad St. Leonhard.

Nun führt der Weg vorbei am Seminarhotel Moselebauer hinunter nach Kliening. Man kommt zur kleinen, aber eindrucksvollen Fatima-Kirche in Kliening und von dort aus zur nahen Klieninger Sauerbrunnquelle. Der Rückweg führt zunächst entlang der Klieningerstraße nach Wiesenau. In der Nähe befinden sich ein Gedenkstein am Klieningbach und das Renaissanceschloss Wiesenau. Außerdem geht man in Wiesenau durch ein Gebiet, in dem schon Kelten und Römer vor über 2000 Jahren Gold aus dem Wasser des Klieningbaches wuschen. Vor Jahrzehnten wurden hier zahlreiche interessante archäologische Funde aus dieser Zeit gemacht. Die Klieningerstraße endet bei der Bundesstraße. Von hier aus führt der Rückweg nach Bad St. Leonhard.

Der Quellenwanderweg Q5 weist einen leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad auf und ist, bei entsprechender Kondition und gutem Schuhwerk, für die ganze Familie geeignet. Der Weg ist markiert und mit Infotafeln ausgestattet. Es gibt mehrere Rastplätze mit Sitzmöglichkeiten.

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