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Auf dem Knappenbründlweg gelangt man vom Paracelsushaus zur Leonhardikirche, auf den Erzberg und in die Ortschaft Schiefling. Von dort kann man über Mauterndorf nach Bad St. Leonhard zurückwandern. Unterwegs befindet sich das Knappenbründl. Das Wasser dieser Quelle wurde von den Bergknappen früherer Zeiten gerne getrunken. Sie waren es auch, die das Wasser als stärkend und gesundheitsfördernd empfanden und diese Botschaft in der Bevölkerung verbreiteten.
Das Gebiet Erzberg-Görlitzen hat eine interessante bergbauliche Vergangenheit, die auf den Abbau von Eisenerz zurückzuführen ist. Schon früh im Mittelalter waren hier zahlreiche Gruben und Stollen in Betrieb. Überlieferte Grubennamen wie „Römerstollen“ und „Heidenloch“ lassen darauf schließen, dass die mittelalterlichen Bergleute immer wieder auf die Spuren des „alten Mannes“, also noch weitaus älterer Bergbautätigkeiten, stießen.
Im Mittelalter wurde Eisenerz fast ausschließlich im Tagebau gewonnen. Die Gruben, die eine Tiefe von bis zu 20 Metern aufweisen konnten, waren nach oben hin offen. Das abgebaute Eisenerz wurde in Windöfen weiterverarbeitet. Neben der Zugluft am Berghang setzte man Blasebälge ein, um die für den Schmelzprozess erforderlichen hohen Temperaturen zu erreichen.
Eine bleibende Erinnerung an diese längst vergangene Zeit ist das Knappenbründl am Erzberg. Wie die Überlieferung berichtet, entdeckte es ein Bergmann und wurde durch den Genuss des Wassers von einem schweren Leiden geheilt. Daraufhin verbreitete sich die Nachricht vom gesunden Wasser rasch. Es hieß, dass es seine volle Wirksamkeit immer dann entfalte, wenn man in kurzen Abständen drei Schluck davon trinkt. Heute zeugen zahlreiche kleine Holzkreuzchen davon, dass das Wasser des Bründls noch immer verehrt wird.
Tipp der Redaktion
Leonhardikirche
Die Leonhardikirche ruht auf einer rund 40 Meter über der Talsohle gelegenen, künstlich angelegten Terrasse. Das mächtige dreischiffige Gotteshaus, das eine Gesamtlänge von 48 Metern und eine Breite von rund 21 Metern aufweist, wurde aus sorgfältig gearbeiteten Steinblöcken errichtet. Noch heute ist die Kirche, die zu den schönsten gotischen Sakralbauten des Landes zählt, das Ziel vieler Pilger und Wallfahrer. (WT)
Auch das Bergdorf Schiefling profitierte einst vom Bergbau in der Region. Bereits 1780 richtete dort der wohlhabende Kaufmann Michael Prasser eine Privatschule ein. Damit folgte er als einer der Ersten im Lavanttal den Empfehlungen des Kaiserhauses, das zu jener Zeit eine grundlegende Reform des Bildungswesens im ländlichen Raum durchführte. 1815 wurde im Schieflinger Mesnerhaus eine öffentliche Volksschule eröffnet.
Seit 1973 gehört die ehemals eigenständige Gemeinde Schiefling zur Stadtgemeinde Bad St. Leonhard. Sehenswert ist u.a. die spätbarocke Pfarrkirche St. Aegid. Sie ist bereits im 15. Jahrhundert erwähnt, stammt in ihrer heutigen Form aber großteils aus dem 18. Jahrhundert. Der Westturm ist im Kern noch gotisch und trägt ein Spitzhelmdach.
Wegbeschreibung Q3
Vom Paracelsushaus in der Postgasse in Bad St. Leonhard geht es über den Hauptplatz zur schmalen Höllgasse und von dort aus zum Gemeindekindergarten. Hier gibt es eine Abzweigung zum Friedhofsweg, der direkt zur Leonhardikirche führt. Direkt neben der Leonhardikirche beginnt der steilere Anstieg über die Erzbergerstraße. Unterwegs gibt es einige Rastplätze mit schöner Aussicht und einige sehenswerte Bildstöcke. Auf diese Weise gelangt man zum Gehöft Erzbergerliedl. Von hier aus gibt es die Möglichkeit, einen Abstecher zum etwa 1,5 Kilometer entfernten Knappenbründl zu machen.
Zurück geht es zunächst in Richtung Erzbergerliedl und von dort aus vorbei an anderen Gehöften bergab zur Ortschaft Schiefling. Von Schiefling aus folgt man der asphaltierten Straße hinunter ins Tal und in die Ortschaft Mauterdorf. Kurz vor der Ortschaft zweigt nach rechts ein Wiesenweg ab, der den Rückweg nach Bad St. Leonhard bildet.
Der Quellenwanderweg Q3 weist einen leichten bis mittleren Schwierigkeitsgrad auf und ist, bei entsprechender Kondition und gutem Schuhwerk, für die ganze Familie geeignet. Der Wegabschnitt auf den Erzberg ist einigermaßen steil und zieht sich lange hin. Der Weg ist markiert und mit Infotafeln ausgestattet. Es gibt mehrere Rastplätze mit Sitzmöglichkeiten.
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