Sauerbrunnquelle in Kliening

Der Klieninger Sauerbrunnen ist eine der bemerkenswertesten Quellen des Oberen Lavanttals. Das wohlschmeckende und besonders erfrischende Wasser kommt unweit der Ortschaft Kliening, am Fuße des sogenannten “Wasserbühels“, in einem kleinen Brunnenhaus zum Vorschein. Seit Jahrhunderten sagt man dem Sauerbrunn’ eine stärkende Wirkung auf Körper und Geist nach. Bekannt ist aber auch, dass das Klieninger Sauerwasser nach seiner Abfüllung in Flaschen nur sehr begrenzt haltbar ist. Schon nach wenigen Tagen verfärbt es sich goldgelb bis braun und wird bald ungenießbar. Aus diesem Grund wurde das Klieninger Wasser, im Gegensatz zum Preblauer Sauerbrunnen, niemals wirtschaftlich genutzt.

Mit dem Sauerbrunnen ist auch die jahrtausendealte Bergwerkstradition des Klieninger Gebietes eng verbunden. An den Ufern des Klieningbaches, der einer der wichtigsten Nebenbäche der Lavant ist, haben vor über zwei Jahrtausenden schon Kelten und Römer goldhaltige Sandablagerungen wirtschaftlich genutzt.

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit erlebte der Bergbau nach Gold und Silber seine große Blütezeit. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden in Kliening Hunderte Gruben und Stollen betrieben. So mancher klingende Grubenname von damals ist noch heute bekannt: z.B. der alte “Römerstollen“ oder die Gruben “Zum Morgenstern“ und “Zum Creitz“. Alte Aufzeichnungen verraten, dass in einer Tonne Hauwerk bis zu 59 Gramm reines Gold zu finden waren.

Unter den reichen Gewerken, die damals dem “Klieninger Goldrausch“ erlagen, waren auch Mitglieder der berühmten Augsburger Kaufmannsfamilie Fugger, die in der montanindustriell so ergiebigen Region bald Dutzende Stollen betrieben und in der besten Zeit Hunderte Bergleute beschäftigten. Als in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts der Bergsegen von einst allmählich erschöpft war und die Arbeit in den meisten Stollen und Gruben eingestellt werden musste, brach für die Bevölkerung eine wirtschaftlich schlimme Zeit an.

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